Workshop „Ideenschmiede“
Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und Queer* (=LSBTIQ*) mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen trauen sich was … „- mit Volldampf voraus“. Forum queerhandicap vom 31.10. – 03.11.2019 in der barrierefreien Jugendherberge Düsseldorf machte sichtbar, hörbar, fühlbar und Mut.
LSBTIQ* mit Behinderung ließen sich hier im Workshop „Ideenschmiede“ von Uwe Augustin mitnehmen auf eine Erkundung zu „10 Jahre queerhandicap e.V.“ Gemeinsam wurden wichtige Wegmarken im Werden des Vereins analysiert: Was läuft gut? Welche Formen des Miteinanders bewähren sich? Wie stellen LSBTIQ* mit Behinderung Öffentlichkeit her für ihre Themen? Woran können künftige Aktivitäten anknüpfen?
LSBTIQ* mit Behinderung reflektierten auf Vorschlag von Uwe Augustin zunächst das eigene Selbstbild. Differenzen zu bekannten oder vermuteten Fremdbilder von LSBTIQ* mit Behinderung wurden festgestellt. Strategien zur Veränderung der öffentlichen Wahrnehmung der eigenen Gruppe wurden ausgemacht.
LSBTIQ* mit Behinderung wünschen sich mehr Sensibilisierung. Sie wollen sich gut aufgehoben wissen in den verschiedenen Lebenswelten, in denen sie zuhause sind. Abbau von Barrieren – vor allem im Kopf – brauche es nicht nur in den verschiedenen LSBTIQ*-Communities und bei den Trägern der Behindertenhilfe, sondern auch unter anderen Menschen mit Behinderung, etwa in den Strukturen der Selbsthilfe- und Emanzipationsbewegung. Es fehle vielfach an sichtbarer Anerkennung für die eigene Art zu leben. Nach wie vor kommt es in allen Bereichen zu sozialen Ausschlüssen aufgrund diffuser Vorbehalte, aber auch handfester Barrieren.
LSBTIQ* mit Behinderung wollen die Vernetzung voranbringen. Seit 2017 werden Ansätze für einen Fachtag und einen Bundesverband diskutiert. queerhandicap e.V. unterstützt die Auseinandersetzung. Teilnehmende des Workshops benennen mögliche Verbündete auf dem Weg zu einer stärkeren Vernetzung. Auch Wege zu einer stärkere Einbindung von Ehrenamtlichen werden erörtert.
LSBTIQ* mit Behinderung befürworten die Durchführung eines Fachtags „LSBTIQ* inklusiv“ im Herbst 2020. Mögliche Verbündete sollen gewonnen, stärkere öffentliche Präsenz soll hergestellt werden. Der Fachtag kann eine wichtige Wegmarke sein hin zur Implementierung einer stabileren Vernetzungsstruktur.