15 Jahre Mann liebt Mann

Gruppe in Hamburg begeht Jubiläum

Vor 15 Jahren gründeten homosexuelle Männer mit Behinderung in Hamburg eine Freizeitgruppe. Im Juli gab es eine Jubiläumsfeier, im August einen gemeinsamen Infostand beim CSD Hamburg mit queerhandicap e.V.. Ein Beitrag von Karl-Ernst Schmidt gewährt Einblicke …

Natürlich, liebe Leserinnen und Leser, gibt es Homosexualität nicht erst seit 15 Jahren. Die Menschheitsgeschichte kennt die gleichgeschlechtliche Liebe von Anfang an: „Mann liebt Mann“ und „Frau liebt Frau“. Und die Kulturen, die Religionen, die Politik, die Menschen gingen und gehen unterschiedlich damit um. Leider nicht immer tolerant und menschenwürdig.

Integration, Anerkennung von Menschen mit anderen als den so genannten „normalen“ Lebensformen muss immer neu erarbeitet werden. Menschen, die anders denken und fühlen und dabei die Freiheit und Rechte des Anderen respektieren, sollten in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt werden.

Doppelte Diskriminierung

Menschen, die behindert und zudem noch schwul sind, haben gleich zwei Hindernisse, in der Gesellschaft anzukommen. Viele leben im Versteck, haben Angst sich zu outen. Und dies wiederum ist eine Kraftanstrengung, die ihnen gesundheitlich nicht gut tut.

So gründete Leben mit Behinderung Hamburg im Juni 1999 den Freizeitttreff „Mann liebt Mann“ im Südring 36. Hier treffen sich erwachsene Männer, die Männer lieben, zum Kaffeetrinken und Gedankenaustausch über ihr tägliches Leben und ihren Umgang mit der eigenen Sexualität. Es sind Menschen mit Lern- oder Körperbehinderungen, die sich wie jeder andere Mensch nach Freundschaft, Zuneigung, Liebe und einer aktiven Sexualität sehnen. Gemeinsam planen wir weitere Freizeitaktivitäten, gehen zum CSD in Hamburg, zum Schlagermove, über den Hamburger Dom, nutzen Unterstützungsangebote vom schwulen Infoladen Hein und Fiete, dem MHC oder der AIDS Hilfe. Wir haben Spaß und eine gute Auseinandersetzung – seit 15 Jahren.

Und weil die persönliche Begegnung immer noch eine ganz wichtige Möglichkeit ist, neue Menschen kennen- und lieben zu lernen, gehen wir auch gemeinsam in die schwule Szene. Darüber hinaus versuchen wir mit „queerhandicap e.V.“ Brücken zu schlagen gegen die doppelte Diskriminierung von Homosexuellen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen.

Wir bedanken uns bei Rüdiger Pohlmann und Mario Preusche, die die Gruppe „Mann liebt Mann“ über die letzten Jahre bis heute begleitet haben und freuen uns auf unsere nächsten fünfzehn Jahre.

Wir treffen uns vor Ort jeweils am letzten Samstag im Monat von 15-18 Uhr im Südring 36 in Hamburg-Winterhude und verabredeten dort weitere gemeinsame Aktivitäten, jetzt unter der Leitung von Karl-Ernst Schmidt, und freuen uns über weitere interessierte Besucher und künftige Teilnehmer unseres Freizeitangebots.

Weitere Gruppeninfos:

zur Gruppeninfo „Mann liebt Mann“

Quelle: Karl-Ernst, August 2014

Pure Freude

Benefizkonzert bringt 300 Euro

Am 11.07.2009 lud das Schwule Opernforum Frankfurt zum Benefizkonzert. Nach einzigartigem Hörgenuß wurde queerhandicap der Erlös in Höhe von 300 Euro überreicht.

Das Benefizkonzert am 11.07.09 – organisiert vom Schwulen Opernforum Frankfurt – hat einen Erlös von 300 Euro gebracht.

Ein Quartett, das in dieser Zusammensetzung erstmalig gemeinsam auftrat, bot dem begeisterten Publikum im Teplitzpavillon in Frankfurt am Main ein Potpourri von Pianosoli und Gesangsstücken mit Klavierbegleitung.

Martin Feuerstein und Henning Böke glänzten am Flügel, mal zwei-, mal vierhändig. Sie boten Interpretationen von Mozart, Schumann und Brahms. Hervorzuheben ist, daß Martin Feuerstein alles „blind“ beherrschte – in genau diesem Wortsinn.

Im Wechsel dazu gab es Ausschnitte aus Opern von Mozart, Verdi, Wagner, Giordano und Puccini. Uwe Josef überzeugte hier als stimmgewaltiger Tenor, der den nach eigenen Worten „leider viel zu kleinen Raum“ beinahe zum Bersten brachte. Thomas Martin dagegen versuchte sich in ausdrucksstarken Baß-Einlagen, die ebenfalls auf viel Gegenliebe stießen. Die beiden Sänger schloßen nicht aus, auch in Zukunft mal wieder ihr Können in den Dienst der guten Sache zu stellen.

Corrie und Andreas, die als Vertreter von queerhandicap dem Konzert tief beeindruckt beiwohnten, nahmen am Ende dankbar den Erlös von 300 Euro entgegen. Er wird dem NRW-Treffen 2009 von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern mit Behinderung zugute kommen.

Bildquelle: Archiv queerhandicap

queerhandicap erhält Selbsthilfepreis

Initiative für NRW-Treffen ausgezeichnet

Der Bundesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte hat die LAG queerhandicap NRW mit dem Selbsthilfepreis 2009 ausgezeichnet. Übergeben wurde der Preis durch die Bundesbeauftragte für Behinderte in Berlin.

Zum zweiten Mal vergab der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (bvkm) den Selbsthilfepreis für herausragende Aktivitäten gegenseitiger Unterstützung und Integration behinderter Menschen. Aus 125 Bewerbungen wählte eine Jury 3 Projekte aus.

Den mit 3.000 Euro dotierten ersten preis erhielt das gemeinsame Fußballtraining von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung. Den mit 2.000 Euro dotierten zweiten Preis erhielt ein Verein aus Neumünster mit einem Kunstprojekt.

Die LAG queerhandicap NRW wurde als eine überregionale Initiative von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Das von ihre eingereichte Projekt „NRW- Treffen 2009“ diene der besseren Vernetzung, der Entwicklung eigener Perspektiven und der gemeinsamen Stärkung des Selbstbewusstseins.

Im Rahmen eines Festaktes zum 50-Jahrs-Jubiläum des Bundesverband wurde der Selbsthilfepreis am 30.04.2009 in Berlin durch die Bundesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, Karin Evers-Meyer, vergeben.

Der Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. ist ein Zusammenschluss von rund 28.000 Mitgliedsfamilien. Er vertritt u.a. die Interessen behinderter Menschen gegenüber Gesetzgeber, Regierung und Verwaltung.

Weitere Informationen unter:
www.bvkm.de

Reto, Hannes, Max

hinnerk über Schwule mit Behinderung

Das Hamburger Magazin „hinnerk“ gibt einen Einblick in das Leben von Schwulen mit Behinderung. Die Septemberausgabe 2008 bietet O-Ton von Betroffenen und ein paar weitergehende Infos.

Die Septemberausgabe 2008 der hinnerk porträtiert drei Schwule mit Behinderung.

Vorgestellt wird Reto. Aufgewachsen in Südafrika, gründete er vor drei Jahren die Selbsthilfegruppe „SBH – Schwul und Behindert Hamburg“. Reto wehrt sich gegen Zurücksetzung, etwa während seiner Zeit in einer Werkstatt für Behinderte: „In dieser Einrichtung habe ich mich nach langer Zeit wieder behindert gefühlt“. Eine Fachfrau fordert mehr Respekt und Offenheit, auch im Bereich Sexualität: „Aufklärung ist das A und O! Je besser unsere Bewohner aufgeklärt sind, desto besser können sie mit ihrer Sexualität umgehen“.

Vorgestellt wird Hannes. Er ist gehörlos und bewegt sich selbstbewußt durch die Homo-Szene. Vielen anderen Lesben und Schwule mit Behinderungen geht es offenbar nicht so. Der Beitrag verdeutlicht, woran das liegt und was man tun kann.

Vorgestellt wird Maximilian Dorner. Er ist Autor des Buches „Mein Dämon ist ein Stubenhocker“. Offensiv konfrontiert er dort den Leser mit seinem Leben mit MS. Doppelt diskriminiert fühle er sich aber nicht: „Nur wenige Männer kommen mit mir klar – aber das war schon vor meiner Erkrankung so. Durch sie werde ich nur noch radikaler“.

Weitere Infos: hinnerk, Ausgabe September 2008, Seite 8 ff.

Bildquelle:
Archiv queerhandicap

(Kein) Handicap im Liebesleben?

Zwei Magazine auf Spurensuche

REHACARE.de macht „Doppelte Randgruppen“ zum Thema des Monats August 2008. Das Magazin Handicap widmet sich in Sommerausgabe 2008 dem Liebesleben und schon 2004 dem „unsichtbaren Handicap“.

„Doppelte Randgruppen“ sind das Thema des Monats August 2008 unter REHACARE.de. Es handelt sich dabei um das Internetportal der jährlichen Rehacare-Messe in Düsseldorf.

Zum einen gibt es hier ein Interview mit einer alleinerziehenden Mutter eines behinderten Kindes. Zum anderen finden sich Erfahrungsberichte von Corrie Peters und Thomas Rattay zur Lebenssituation von Lesben und Schwulen mit Behinderung.

Die Rehacare-Messe ist alljährlich einer der zentralen Anlaufpunkte kommerzieller, wie auch sozialer Akteure rund um das Thema Behinderung. Das nächste Mal findet sie statt vom 15.-18.10.2008.

Unter dem Titel „Das unsichtbare Handicap“ beleuchtete die Zeitschrift „Handicap“ bereits 2004 sehr ausführlich die Lebenssituation von Lesben und Schwulen mit Behinderung.

Der LAG queerhandicap NRW liegt nun die Handicap-Ausgabe Sommer 2008 vor. Das „Magazin für Lebensqualität“ – so der Untertitel – stellt sich hier mit einem wiederum ausführlichen Schwerpunkt dem „Handicap im Liebesleben“.

Eine Reihe der mannigfaltigen Aspekte des Themas werden berührt:

  • Wie vertragen sich Liebesleben und Assistenzbedarf?
  • Welche Liebestechniken und Hilfsmittel sind für mich geeignet?
  • Welche Verhütungsmethode paßt zu welcher Behinderung?
  • Was ist zu beachten bei Inkontinenz?
  • Wie ist meine Behinderung vereinbar mit einem Kinderwunsch?
  • Wie komme ich in einen Swingerclub?

Vorgestellt wird ferner die Arbeit der „Schatzkiste“, einer Partnervermittlung für Menschen mit Behinderung. Abgerundet wird das Ganze mit Hinweisen auf weiterführende Literatur und einigen Linkempfehlungen.

Weitere Infos:
 http://www.rehacare.de
 http://www.handicap.de

http://www.handicap.de/modules.php?name=News&file=article&sid=132

Bildquelle:
Archiv queerhandicap

Ursula Eggli unvergessen

„Mein Abschied soll ein Fest sein“

Villa Donnersmark in Berlin lädt am 04.07.08 zu einem gemeinsamen Erinnern an Ursula Eggli.

Ursula Eggli, Schriftstellerin und Kämpferin für Verständnis und Anerkennung, ist in der Nacht zum 2. Mai 2008 gestorben.

Die Villa Donnersmark in Berlin lädt nun am 04.07.08 zu einem Abend des Erinnerns und des Abschieds: „Villa Talk: Ursula Eggli unvergessen“.

In ihrem 1977 veröffentlichtes Buch „Herz im Korsett“ beschreibt sie erstmalig die Situation einer behinderten Frau, „die den herkömmlichen Erwartungen an die Rolle einer Frau als (Sexual-)Partnerin und Mutter nicht entspricht.“. Das Werk gilt als Meilenstein der Behinderten- und Frauenbewegung. (vgl. Weiberzeit Nr. 6, Januar 2005, Seite 8)

Später verliebt sie sich in eine Frau. „Ursula ist mit dabei, als sich Anfang der neunziger Jahre behinderte Lesben und Schwule im Waldschlößchen bei Göttingen treffen, um sich gegenseitig über Diskriminierungen auszutauschen und an die Öffentlichkeit zu treten.“ (ebenda).

Eggli riet Lesben und Schwulen mit Behinderung: „Es ist wichtig, dass wir ein stolzes Bewusstsein entwickeln, als Andersseiende, als Freaks, weg von der Norm. Dann können wir vielleicht auch solidarisch sein miteinander.“ (Eggli: ‚Normal‘ ist für einen Freak das schlimmste Schimpfwort. In: Magnus, Heft 12, 1994, Seite 31)

Am 04. Juli 2008 sind nun Freundinnen Egglis zu Gast in der Berliner Villa Donnersmarck. Birgit Stenger, Daniela von Raffay und Petra Wittrin kommen zum Villa Talk, bei dem ursprünglich Ursula Eggli ihre Lebensgeschichten erzählen wollte.

Weitere Infos zum Villa Talk am 04.07.08:

https://www.fdst.de/aktuellesundpresse/aktuell/2008/ursulaeggli/

Bildquelle:
bizeps.at

Vorstand queerhandicap e.V.

queerhandicap e.V. ist ein beim Amtsgericht Köln eingetragener Verein. Die Mitgliederversammlung wählt einen Vorstand. Als Vorstandsmitglieder zugelassen sind nur Personen mit einer Behinderung. Der Vorstand führt nach § 10 der Satzung die Geschäfte des Vereins zwischen zwei Mitgliederversammlungen. Alle Mitglieder der Vorstands sind gleichberechtigt und dürfen den Verein auch alleine vertreten.

Fragen an den Vorstand? – Tritt mit uns in Kontakt!


Amtierender Vorstand

Die Mitglieder des siebten und aktuell amtierenden Vorstands wurden bei der Mitgliederversammlung am 22.04.2023 gewählt. Die Amtszeit beträgt regulär zwei Jahre.

Immer wieder beweisen Mitglieder des Vereins Mut, in die Verantwortung als Vorstand zu gehen. Blick mit uns auf den amtierenden und die ehemaligen Vorstände seit Vereinsgründung.

Gründungsvorstand queerhandicap e.V.

Gruppenfoto Vorstand queerhandicap e.V. 2010

Amtszeit 2010 – 2012

Die Mitglieder des ersten Vorstands wurden bei der Gründungsversammlung am 26.06.2010 gewählt. Die Amtszeit dieses Vorstands endete am 14.04.2012. Es sind auf dem Foto oben von links nach rechts:

  • Oskar Wagner [Jahrgang 1982 | Lörrach]
  • Corrie Peters [Jahrgang 1964 | Köln]
  • Cindy Dillmann [Jahrgang 1957 | Köln]

24103 Kiel \\ Gruppen-Info \\

Logo von HAKI e.V.

Queerhandicap Kiel

Offene Gruppe von LSBTIQ* mit Behinderung

Treffen immer am dritten Dienstag im Monat um 17:00 Uhr,

HAKI-Zentrum
Walkerdamm 17
24103 Kiel
(Erste Etage mit Aufzug)

Offene Gruppe für Lesben, Schwule, Bi*, Trans*, Inter* und Queers mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen. Wir sprechen über Erfahrungen im Alltag und in der LSBTIQ+ Szene in Kiel und Schleswig-Holstein. Wir setzen uns für die Rechte von LSBTIQ+ mit Behinderungen ein und freuen uns über Menschen, die uns dabei unterstützen möchten.

Voranmeldung möglich über: queeres-kiel@haki-sh.de

Weitere Infos zur Gruppe über den externen Link zu Queerhandicap Kiel.

 

28203 Bremen \\ Gruppen-Info \\

Team Behinderte* – CSD Bremen e.V.

Behinderte sind nicht behindert – sie werden behindert!

Treffen immer am ersten Samstag im Monat um 15.00 Uhr,
Ort wird rechtzeitig bekanntgegeben.

Kontakt:
behinderte@csd-bremen.org

Seit Mitte 2018 gibt es im Christopher Street Day Bremen e. V. ein eigenes Team, das Team Behinderte*. Dieses Team setzt sich für die Rechte aller Menschen mit Behinderungen ein, insbesondere für die aus der LSBTIQ*-Community.

Die Teilnahme am (queeren) Leben ist für behinderte Menschen schon schwer genug. Gemeinsam mit dem Orga-Team des CSD Bremen setzt sich das Team Behinderte daher ein für den weiteren Abbau von Barrieren beim CSD.

Wir möchten aber auch, dass Menschen mit Behinderungen wie alle anderen Menschen nicht nur an den CSDs, sondern auch am täglichen Leben teilnehmen können. Dazu gehören die Barrierefreiheit und die Gleichstellung im Umgang mit Nichtbehinderten.

Unter anderem unterstützt das Team Behinderte queerhandicap e.V. bei der Arbeit im queerpolitischen Beirat der Bremischen Bürgerschaft.

Bei unseren Treffen wollen wir besprechen, wie wir uns sichtbar machen und unsere Rechte und Forderungen umsetzen können. Wir freuen uns über Menschen, die uns dabei helfen und unterstützen möchten.

Weitere Infos zur Gruppe über den externen Link zum Team-Behinderte* CSD Bremen e.V.

Infos zum Queerpolitischen Beirat hier bei uns unter Aktuelles: Queerpolitisch in Bremen